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EU weite Zulassunng für Briumvi

Die Europäische Kommission hat, wie erwartet, Briumvi zur Behandlung der schubförmigen Multiplen Sklerose zugelassen.

Ein neuer B-Zell-Depletierer ergänzt nun die Palette an Wirkstoffen gegen Multiple Sklerose: Ublituximab, Handelsname Briumvi, ist für die schubförmige MS (RMS) zugelassen. Er gehört zur Klasse der Anti-CD20-Antikörper und wirkt ähnlich wie Ocrelizumab, Ofatumumab und Rituximab (in Deutschland nur Off-Label erhältlich). Im Unterschied zu seinen drei Vorgängern ist bei Ublituximab der Y-Fuß des Antikörpers künstlich verändert, was dazu führen soll, dass er noch zuverlässiger B-Zellen im peripheren Blut depletiert, also zerstört.

In Vergleichsstudien mit Teriflunomid (einem MS-Mittel mit Wirksamkeitskategorie 1) verhinderte Ublituximab in den Zulassungsstudien Schübe um 49 bis 59 %, neue Läsionen um sogar um über 90 %. Direkte Vergleichsstudien mit anderen B-Zell-Depletierern gibt es jedoch nicht.

Ublituximab: alle halbe Jahr per Infusion

Ublituximab wird zunächst aufdosiert und danach halbjährlich per Infusion gegeben (Dauer ca. eine Stunde). Die Nebenwirkungen innerhalb der Studien lagen im zu erwartenden Bereich: hauptsächlich Entzündungen an der Infusionsstelle sowie erhöhtes Infektionsaufkommen. Letzteres hängt mit den reduzierten B-Zellen und damit (etwas) geschwächten Immunsystem zusammen.

So vorteilhaft es ist, dass Menschen mit Multipler Sklerose mittlerweile viele Wirkstoffe zur Verfügung stehen, so sehr erschwert es im Einzelfall auch die Wahl. Im besten Fall entscheiden sich Patienten zusammen mit ihrer Neurologin/ ihrem Neurologen für ein Medikament. Fragen, die zwischen den Artzterminen „aufploppen“, beantwortet AMSEL e.V. gern, etwa in den regelmäßig angebotenen Webseminaren und Expertenchats, immer am AMSEL-Dienstag. Einen Überblick über die zugelassenen Immuntherapien (und mehr) bietet außerdem die AMSEL-Seite „MS behandeln“.

Weitere Infos zu diesem Medikament unter:
https://www.amsel.de/multiple-sklerose-news/medizin/ublituximab-in-europa-zugelassen/

Rollstuhltänzerin EVA-MARIA

Eva ist für mich eine liebe und wertvolle Freundin und Vorbild geworden!

Wenn ich daran denke, dass ich sie vor ca. 15 Jahren während des Rehaaufenthaltes in Wilhering/OÖ, einige Jahre hintereinander sehen und kennen lernen durfte (und sie war schon immer so bezaubernd) beeindruckt es mich nach wie vor, wie sie ihre Herausforderungen meistert. Dass sie mit ihrer Lebensfreude, mit der sie schon damals viele Menschen ansteckte und motivierte, und ihrer Tanzleidenschaft was uns ebenso verbindet, trotz allem ein so glückliches und erfülltes Leben führen kann, erfreut mein Herz. Ich bete zu Gott, dsass es noch lange so bleibe! Sie ist ein Gewinn im Leben jedes Menschen der sie kennen lernen darf!

Seht euch bitte das Video-Interview mit ihr an!

Eva auf Facebook

Videos über MS Themen

Lesen ist manchmal mühsam und nicht umsonst ist YouTube so erfolgreich geworden weil man einfach lieber Sieht wie was funktioniert als elendig dicke Handbücher zu wälzen. Im Gesundheitsbereich ist es nicht weniger interessant, lebendige Gespräche und Diskussionen zu verfolgen, natürlich auch bezüglich unserer „Freundin“ MS.

AMSEL geht da vorbildlich voraus und liefert jede Menge Videos zu interessanten Themen rund um die MS. Zu finden unter dem Link www.amsel.de/video/

Viel Spaß beim gucken!
Euer Wolf

Multiple Sklerose – Anzeichen und Symptome

Doktor Weigl´s Video über MS.

Multiple Sklerose, kurz MS, ist die häufigste neurologische Erkrankung bei jüngeren Erwachsenen und verdankt ihren Beinamen der Vielzahl an Symptomen, durch die sich die MS äußern kann. Beeinträchtigungen wie Sehstörungen, Koordinationsschwierigkeiten oder Lähmungen treten häufig schubweise auf und führen zu zunehmenden Behinderungen, die leichte bis starke Einschränkungen im Alltag, aber auch eine vollständige Pflegebedürftigkeit bedeuten können. Wie aber entsteht MS? Ca. 250.000 Deutsche leiden an der degenerativen Erkrankung des ZNS, die zu Schäden und Zerstörung der Nervenfasern führt. Da die genauen Ursachen der MS noch nicht zweifelsfrei bekannt sind, ist auch noch keine Heilung möglich. Medikamentöse Therapien in Verbindung mit psychologischer Unterstützung und Reha-Maßnahmen wie Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie können jedoch den Verlauf positiv beeinflussen und zu einem Erhalt der Lebensqualität beitragen.

HIER gehts zum Video!

WAS WIR BISHER ÜBER OMIKRON WISSEN

Am 9. November 2021 wurde Omikron erstmals in einer Probe in Südafrika und Botswana nachgewiesen. Seitdem beobachten Wissenschaftler/innen rund um den Globus die Ausbreitung der Virusmutante mit Sorge. Bereits am 10. Dezember stufte die Weltgesundheitsorganisation WHO das globale Gesamtrisiko als „sehr hoch“ ein. Inzwischen gibt es auch in Österreich mehrere Fälle und mit Blick auf Europa verbreitet sich Omikron aktuell besonders in Großbritannien und Dänemark rasant.

Was also wissen wir bisher über Omikron?
Hier ein ausführlicher Artikel der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.

MULTIPLE SKLEROSE UND CORONA

FESTSTELLUNG!
MSinLinz spricht KEINERLEI EMPFEHLUNG aus!

So unterschiedlich die Krankheitsverläufe und persönlichen Wahrnehmungen so sind auch die Entscheidung für oder wider Covil Impfungen eine rein persönliche und in unseren Augen nicht zu diskutieren oder in Frage zu stellen.

Nachfolgende Links zur DMSG Seite dienen rein zur Information:

MULTIPLE SKLEROSE UND CORONA-VIRUS: DIE DMSG AKTUALISIERT IHRE EMPFEHLUNGEN

Freitag 03.12.2021

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MULTIPLE SKLEROSE UND CORONA-SCHUTZIMPFUNG: DMSG-BUNDESVERBAND AKTUALISIERT EMPFEHLUNGEN

Freitag 03.12.2021

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In diesem Beitrag wird erst allgemein aber in Folge über Corona Impfungen gesprochen:

Impfungen und Multiple Sklerose

Alles Gute und bleibt xund! 👍
WOLF

Natalizumab als Spritze

Der Wirkstoff gegen Multiple Sklerose kann bald als Spritze gegeben werden. Das erleichtert vielen Patienten und Ärzten die Therapie.

Rund 15 Jahre lang ist Natalizumab (Handelsname Tysabri) bei Multipler Sklerose bereits zugelassen. Als eher stark wirksames Mittel kann der Wirkstoff auch seltene aber schwerwiegende Nebenwikrungen wie eine PML (Progressive Multifokale Leukenzephalopathie) mit sich bringen. Künftig haben Patienten die Wahl, ob sie Natalizumab weiter als monatliche Infusion oder als monatliche Spritzen erhalten wollen, denn die EMA (European Medicines Agency) hat nun auch Tysabri in Form von subkutaner Injektion zugelassen.

Beides erfordert einen Arztbesuch, jedoch dauert die Gabe von insgesamt 2 Spritzen plus Nachbeobachtungszeit mindestens nach den ersten sechs Malen nicht so lange wie eine Infusion. Außerdem können so künftig auch niedergelassene Ärzte ohne Infusionsmöglichkeit den Wirkstoff verabreichen. Gerade für Patienten auf dem Land spart das zusätzlich Anfahrtszeiten. Definitiv wird der Aufenthalt in der Praxis / dem MS-Zentrum kürzer, was gerade in Pandemiezeiten wertvoll ist.

Ob Spritze oder Infusion: gleiche Dosis Natalizumab

Die Menge an Tysabri bleibt die gleiche, wie der Hersteller Biogen informierte: Infusion wie auch die Spritzen enthalten insgesamt 300mg Tysabri. Ob die Patienten später die Möglichkeit erhalten werden, sich die 2 Injektionen binnen einer halben Stunde selbst zu geben und wann die Spritzen auf dem Markt sein werden, geht aus der Pressemitteilung nicht hervor.

2 Zulassungsstudien führten zu der Zulassung von Tysabri als subkutan zu injizierender Spritze (2 Stück à 150mg alle 4 Wochen). Auf dem Test waren auch eine Verringerung der Dosis und eine Verlängerung des Intervalls auf 12 Wochen. Beide Tests wurden jedoch wegen mangelnder Wirkung abgebrochen. Die Nebenwirkungen unter der nun zugelassenen Dosierung in Spritzenform entsprechen denen der Infusion.

Quellen: EMA, 28.02.2021 (Pdf); Globenewswire, 07.04.2021.

Ponesimod in den USA zugelassen

Ponesimod in den USA zugelassen

Die FDA hat Ponesimod für das isolierte Syndrom und aktive Multiple Sklerose zugelassen. In Europa steht der neue Wirkstoff bei einer EMA-Tagung Ende März auf der Agenda.

Ponesimod ist nun in den Vereinigten Staaten von Amerika bei Multipler Sklerose zugelassen. Genauer darf es eingesetzt werden beim Chronisch Isolierten Syndrom (CIS, einer Art Anfangsverdacht für MS) und bei aktiven Formen der MS (RMS). Darunter fallen schubförmige Verläufe, aber auch aktive sekundär progrediente MS Verläufe (SPMS).

In OPTIMUM, einer Phase-III-Studie, die Ponesimod mit Teriflunomid an über 1000 Patienten verglichen hat, zeigte sich Ponesimod als wirksamer in Bezug auf die jährliche Schubrate und die MRT-Aktivität. Ponesimod gehört zu den selektiven S1P-Moderatoren. Er wird einmal täglich als 20 mg Tablette eingenommen.

S1P-Modulator Nummer 4 gegen MS steht an

Der medizinische Ausschuss der EMA, Committee for medicinal products for human use (CHMP), hat Ponesimod Ende März als Tagesordnungspunkt auf seiner Liste.Das bedeutet, dass Ponesimod auch in Europa voraussichtlich in den nächsten Wochen oder Monaten eine Zulassung erhält.

Ponesimod wäre damit nach Fingolimod, Siponimod und Ozanimod der vierte S1P-Modulator im Einsatz gegen Multiple Sklerose. Alle sind als Kapsel oder Tablette oral einzunehmen. Lediglich bei Fingolimod müssen alle Patienten bei der ersten Einnahme kardial überwacht werden. Die späteren drei S1P-Rezeptor-Modulatoren zeigen aufgrund ihrer Selektivität weniger starke Nebenwirkungen bei der ersten Einnahme. Der Einfluss von Ponesimod auf das Immunsystem soll schnell reversibel sein, was etwa bei anstehenden Impfungen eine Rolle spielen kann.

Hier ein Überblick zu Sphingosin-1- Rezeptor-Modulatoren gegen Multiple Sklerose:

Wirkstoffname (Jahr der Zulassung)NameWirkweiseVerlaufs-
form
Aktivitätkardiale Überwachung
bei Erstgabe
Fingolimod (2011)Gilenyanicht selektivschubförmighochaktiv /
wenn trotz einer verlaufs-modi-fizierenden Therapie noch Krankheits-Schübe auftreten
immer über in
der Regel 6 Stunden
SiponimodMayzentselektivsekundär-progredientaktiv (Schub und/ oder Läsion in den verg. 2 Jahren)nur bei kardialer Vorbelastung, da aufdosiert
OzanimodZeposiaselektivschubförmigauch als Erstlinientherapie möglichnur bei kardialer Vorbelastung, da aufdosiert
Ponesimod (Zulassung steht noch aus)Ponvoryselektivvoraussichtlich schubförmige und aktive sekundär-progrediente Verläufevoraussichtlich auch als Erstlinientherapie möglichvoraussichtlich 
nur bei kardialer Vorbelastung, da aufdosiert

Ursprünglich rechnete man bereits 2020 mit einer Zulassung von Ponesimod in Europa. Nicht zuletzt die aktuelle Corona-Pandemie hat jedoch die Prioritäten in Gesundheitsbehörden verschoben.

Quellen: EMA-CHMP-Tagungsordnung für März 2021, abgerufen am 23.03.2021; ClinicalTrials.org, abgerufen am 23.03.2021; MultipleSclerosisNewsToday, 19.03.2021.

Redaktion: AMSEL e.V., 25.03.2021